Schlüssel für unsere Selbstentwicklung
Wie wir uns selbst in der Arbeitswelt erleben und welche Erfahrungen wir machen, hängt wesentlich von unserer Grundhaltung und Einstellung zu uns selber ab. Sehe ich mich als Spielball der Umstände oder als Gestalterin oder Gestalter meiner Lebenswelt.
So verschiedenen wir Menschen auch sind - letztendlich können wir immer wieder dieselben Überzeugungen und Gedankenmuster beobachten, die uns in der Entwicklung hemmen und demnach auch in unserer Gesundheit beeinflussen. Folgende dysfunktionale Überzeugungen begegnen einem im Coaching sowie in der Trainings- und Seminararbeit besonders häufig:
Gedankenhindernis 1: Das ist zu groß für mich
Von klein auf lernen wir es so kennen: "Der Spatz in der Hand ist besser als die Taube auf dem Dach!" oder "Schuster, bleib´ bei Deinen Leisten!" Es wird uns also geraten "kleine Brötchen zu backen" und immer schön "auf dem Teppich zu bleiben".
Doch wenn wir etwas verbessern wollen, müssen wir in der Regel auch etwas verändern. Wir brauchen eben (größere) Ziele, die wir uns am besten auch immer wieder vor Augen führen, schriftlich fixieren und regelmäßig imaginieren. Denn dadurch programmieren wir unser Unterbewusstsein um, welches uns hilft, die Wege in die richtige Richtung zu suchen, die entsprechenden Chancen zu erkennen und den Mut zu haben, notwendige Entscheidungen zu treffen. Dafür, dass wir diese Ziele irgendwann erreichen, gibt es natürlich keine Garantie - aber das Leben lässt sich nicht halt auch nicht garantieren. Wenn wir uns aber bewegen und handeln, dann öffnen sich Türen - das ist (fast) garantiert. Samy Molcho hat passenderweise einmal gesagt: "Der Körper kann nur dahin gehen, wo der Geist schon mal war."
Gedankenhindernis 2: Ich kann nicht aus meiner Haut
Auch hier haben wir direkt unsere klassischen Sätze auf den Lippen: "Ich bin einfach ein ängstlicher Mensch." oder "Mir liegt es eben nicht, vor anderen Menschen etwas vorzutragen." - "Ich bin halt so."
Obgleich wir an etwas gefallen finden oder präziser ausformuliert, obgleich Optionen bzw. Situationen Resonanz in uns erzeugen, verfolgen wir sie nicht. Wir sind davon überzeugt, dass sie nichts für uns sind, weil wir nicht entsprechend sind - und auch nicht entsprechend werden können. Dieser Glaube an die eigene Unveränderlichkeit ist wahrscheinlich jene Überzeugung, die den Möglichkeitsraum eines Menschen am stärksten einschränkt. Dabei ist es wissenschaftlich bewiesen, dass sich unsere Persönlichkeit auch im Erwachsenenalter noch verändern kann und dafür brauchen wir Erfahrungen und Erlebnisse außerhalb der sogenannten Komfortzone. Wir brauchen also auch Situationen und Herausforderungen, die eben "nichts für uns sind" und in denen wir hineinwachsen und uns hineinverändern können. Andreas Buhr schrieb dazu: "Wir sind unserer Persönlichkeit nicht ausgeliefert, wir können sie durch unser Handeln und vor allem unser Denken mitgestalten.
Gedankenhindernis 3: Ich bin nicht genug
Läuft es "zu gut", werden wir skeptisch oder legen uns lieber noch paar Steine in den Weg. Ein wesentlicher Aspekt, warum wir scheitern, ist die Geringschätzung gegenüber unserer eigenen Person. Wir fühlen uns nicht würdig oder halten uns nicht für kompetent genug, um das zu erreichen, was wir erreichen wollen.
Auch hier hilft uns die Arbeit mit unserer Gedankenwelt. Gedanken einer gestalterischen Lebenshaltung sind effektive Mittel, um einem solchen selbstdestruktiven Verhalten entgegenzuwirken. Dazu gilt es positive Glaubenssätze zu identifizieren und - durch regelmäßige Imagination - zu internalisieren. "Es darf mir halt auch etwas leicht und schnell gelingen!"
Von diesen Hindernissen gibt es natürlich noch viele weitere und wir werden uns immer wieder zwischen so Sätzen wie "Eigentlich müsste man..." und "Es ist etwas zu tun. Wer tut es und was davon kann ich übernehmen?" gedanklich bewegen. Doch wer sich mit den eigenen stressverschärfenden Gedanken beschäftigt und sie hinterfragt, wird wahrscheinlich das eine oder andere Aha-Erlebnis haben und erkennen, wo sie oder er sich selbst im Weg steht - zwischen "Es geht nicht!" und "Es geht!"
Quelle und weiterführende Informationen:
BUHR: Business geht heute anders. Gabal, 2021.